Lotos aus aller Welt

 

Chinesische Lotosblumen

 

In China wurden hunderte von Lotossorten gezüchtet. Viele davon sind 

Jahrhunderte alt, aber es gibt auch zahlreiche Neuzüchtungen. Chinesische Lotosblumen kommen in alle Größen daher. Es gibt Zwergformen, die Sie in einer Schale auf das Fensterbrett stellen können, und es gibt Riesen, die mehr als mannshoch werden.

Im Norden Chinas gibt es sehr kalte Winter. Daher werden Lotosblumen dort schon immer in Gefäßen kultiviert, die dann bequem im Keller überwintert werden können. Nicht nur die Lotosblumen aus China sind schön, auch ihre Namen sind oft sehr poetisch: 'Fliegender Regenbogen', 'Betrunkene kleine Elfe', 'Schnee im Fluss ... Lassen Sie sich verzaubern von einer fremden Welt! 

 

Amerikanische Lotosblumen

Seit über zwei Jahrzehnten sind Lotosblumen in Nordamerika eine weit verbreitete Gartenpflanze. Von Kanada bis hinunter nach Texas sind sie in vielen Gärten zu finden. Zu danken ist das in erster Linie Perry D. Slocum. Er war der erste Gärtner im Westen, der intensiv mit Lotosblumen gezüchtet hat. Seine Sorten sind ausgesprochen blühwillig und kommen in wunderschönen Farben daher. Ein Teil seiner Züchtungen ist geschützt und darf nur von seiner eigenen Gärtnerei vermehrt werden.

 

Japanische Lotosblumen

Japan ist ein Land mit langer Lotostradition aber ohne eine einzige Gärtnerei die Lotosblumen verkauft. Dies hängt mit der Geografie Japans zusammen. 75 % des Landes sind gebirgig und von Wäldern bedeckt. Die restlichen 25 % Flachland müssen sich die riesigen Städte und die Landwirtschaft teilen. Private Gärten sind also wirklicher Luxus und immer sehr klein. Wenn Japaner Lotosblumen bewundern wollen – und das tun sie mit Leidenschaft – dann gehen sie in einen Tempel oder ein Kloster. Dort gibt es so gut wie immer einen Teich mit Lotosblumen, und in der Regel handelt es sich dann um eine Lotossorte die es nur dort und nirgends anders gibt. Selbstverständlich kann man dort keine Lotosblumen kaufen, deswegen dürften die japanischen Sorten generell die seltensten Sorten der Welt sein.

Japanische Lotosblumen sind sehr elegant. Meistens sind sie ungefüllt, mit schlichten aber absolut perfekten Formen und Farben. Auch die Namen passen zu dieser Eleganz: ‚Shin’nyoren’ - ‚Lotos der absoluten Wirklichkeit’, schöner geht es einfach nicht.

Wir haben mit den japanischen Lotossorten durchwegs gute Erfahrungen gemacht, sie gedeihen sehr gut unter mitteleuropäischen Bedingungen.

 

Koreanische Lotosblumen

Im Jahr 2006 erhielten wir die ersten Lotossorten aus Korea. Alle Pflanzen haben im ersten Jahr geblüht und erwiesen sich durchwegs als ausgesprochen robust und unglaublich reichblühend. Sie gedeihen noch besser als die japanischen Sorten in unserem mitteleuropäischen Klima. Mit den koreanischen Sorten betreten wir in zweifacher Hinsicht Neuland. Zum einen wurden unseres Wissens noch nie zuvor Lotosblumen aus Korea nach Deutschland eingeführt, und zum anderen sind die Lotossorten in Korea erst im Entstehen. Es gibt zahlreiche lokale Sorten, aber sie wurden bisher nirgends beschrieben und tragen auch keine einheitlichen Namen. Meistens begnügt man sich mit Herkunftsbezeichnung wie ‚Lotos von Soundso’, manchmal noch kombiniert mit einer Farbangabe. Unser Freund in Südkorea hat inzwischen begonnen unsere Sorten mit seinen zu kreuzen. Wir bleiben am Ball, da warten sicher noch ein paar tolle Überraschungen auf uns.

 

 Europäische Lotosblumen  

 

Europäische Lotosblumen gibt es nicht (mehr). Die bei uns heimischen Lotosblumen sind in den letzten Eiszeiten ausgestorben und haben während der Warmzeiten den Weg zurück nicht mehr geschafft. Dass die Bedingungen auch in Europa für die Lotosblumen passend sind, zeigen die in Norditalien verwilderten Bestände.

Ende des 19. Jahrhunderts befasste sich der französische Seerosenzüchter Marliac auch kurz mit Lotosblumen. Es ist unklar ob er tatsächlich gezielt Kreuzungen durchgeführt oder nur Lotosblumen aus China importiert und daraus Sorten selektiert und benannt hat. Nachdem er eine Handvoll Sorten auf den Markt gebracht hatte, wandte er sein Interesse wieder vollkommen der Seerosenzucht zu. Seine Sorten werden heute noch in Frankreich und Italien gehalten.

 

Im 20. Jahrhundert befasste sich die Gärtnerei von Manlio Calvisi in Italien mit der Lotoszucht und brachte die Sorte ‚Mario Zanfardino’ auf den Markt.

 

Allgäuer Lotosblumen

Da uns mit unserer großen Lotossammlung (mit Abstand die sortenreichste in Europa) die Möglichkeit zur Züchtung neuer Sorten offen steht, haben wir uns natürlich auch damit befasst. Unser Zuchtziel sind robuste, blühwillige Pflanzen. Bislang haben wir sieben unserer Kreuzungen benannt und in unser Sortiment aufgenommen. Es sind die Sorten:

Elfenzauber

Joseph-Ernst Fürst Fugger

Julchen

Mindelperle

Rubin vom Mindeltal

Schmetterlingstraum

Schöne Kirchheimerin

 

Besonders stolz sind wir auf den ‚Rubin vom Mindeltal’. Es ist ein stark gefüllter Lotos in einem fast echten Rot, und so kräftigen Blütenstielen, dass die schweren Blüten auch bei Regenwetter nicht abknicken. Eine ähnliche Sorte haben wir noch nirgends gesehen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

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